Inzwischen ist hier im Pazifischen Nordwesten der Sommer vorbei, aber für uns war es der zweite Sommer in diesem Jahr. Wir waren im Februar für 2 Wochen in Neuseeland. Für uns nur ein “kurzer” Trip über den Pazifik auf die andere Seite der Welt. Das erste Mal dass wir auf der anderen Welthalbkugel waren.
Wir landeten im Norden und reisten mit vielen Zwischenstopps bis in den Süden, hier unsere Reise:
Bay of Plenty
Nach 13 Stunden Flug von LA landeten wir halb zerknittert von einer Nacht im Flugzeug in Auckland im Norden Neuseelands. Von dort fuhren an die Küste, natürlich auf der linken Straßenseite. Wir blieben eine Nacht in Waihi Beach am Bay of Plenty. Eine schöne Gegend mit toller Küstenlandschaft, das schon vor den Engländern bewohnt war. Wir hatten eine kleine Hütte in der Nähe des Strandes. Den Nachmittag genossen wir mit einem Strandspaziergang und als Zuschauer eines Surfboat Wettbewerbs. Surfboats sind Ruderboote, die speziell für die Brandung entworfen sind. In dem Wettbewerb müssen die Teams vom Strand weg und wieder zurück rudern. Leichter gesagt als getan. Viele kamen nicht im Zielbereich, sondern weit abseits an.
Hobbiton
Den nächsten Tag fuhren wir nach Hobbiton. Neuseeland war der Schauplatz für die Herr der Ringe und Hobbit Filme. Als Teil der Filmaufnahmen wurde auch das Heimatdorf der Hobbits nachgebaut und für Besichtigungen freigegeben. Die Häuser wurden in die Hügel gegraben. Leider nur die Fronten, man kann also nicht ganz rein gehen. Die Häuser sind in zwei Größen vorhanden, einmal in groß, so dass wenn ein Mensch daneben steht, sie klein aussehen, und ein kleines, so dass wenn ein Hobbit-Mensch normal groß. Teil des Besuches war eine Führung mit Abschluss in der Dorftaverne.
Lake Taupo
Die Nacht verbrachten wir in Rotorua und fuhren am nächsten Tag Richtung Lake Taupo in der Mitte der Nordinsel. Hier wanderten wir auf einen kleinen Berg (Mount Tauhara) von den man den gesamten See sehen konnte. Man sah den See und vor allem im Süden den Ngauruhoe (Mount Doom aus Herr der Ringe). Am nächsten Tag gingen wir dort wandern. Nach kurzem Besuch in Taupo, in dem wir noch unser notwendigste einkauften, fuhren wir weiter in den Süden des Sees um dort zu übernachten.
Tongariro National Park
Früh morgens wurden wir von einem Shuttle am Hotel abgeholt. Der Shuttle fuhr uns an den Trailhead für die Tongariro Alpine Crossing. Eine Passüberquehrung, die durch die verschiedensten Vegetationen geht und direkt am Ngauruhoe und einigen schönen Seen vorbei führt. Laut Neuseeland eine der schönsten Wanderungen der Welt und es stimmte. Leider hatten wir auf dem Höhepunkt des Passes sehr schlechtes Wetter und konnten die Aussicht nicht genießen. Christopher war sehr froh Regenhose und Regenjacke eingepackt zu haben. Trotzdem haben wir alles auf den 19.4km mit 780 Höhenmeter gesehen, was wir sehen sollten: hochalpine Wiesen, Vulkanlandschaften, Felsen, sowie Regenwald. So hatten wir uns Abends das Grillen und Ausruhen verdient.
Wellington
Zum Abschluss des Besuches der Nordinsel ging es in den Süden nach Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland. Wir fuhren zu ein paar Aussichtspunkten, dem Weta Cave, wo die Effekte für Herr der Ringe hergestellt wurden und machten abends einen kleinen Stadtrundgang entlang des Piers.
Marlboro
Am nächsten Tag setzten wir von Wellington mit der Fähre auf die Südinsel über. Wir hatten für die 2-stündige Überfahrt ein Paket gebucht, so dass wir Essen und Trinken bekamen, mit schönen Blick aufs Wasser. Den Tag verbrachten wir in Marlboro, einem bekannten Weinanbaugebiet von Neuseeland. Wir machten eine kurze Wanderung und kosteten verschiedene Weine und Biere.
Westküste
Der erste volle Tag auf der Südinsel war vom Auto fahren geprägt. Wir fuhren entlang der Küste zum Franz Josef Gletscher. Auf dem Weg kamen wir an kleineren und größeren Sehenswürdigkeiten, wie Seen, steile Küsten und kleinere Städte vorbei. Eine der größeren Sehenswürdigkeit waren die Pancake Rocks, eine Steinformation am Meer, die aussieht wie gestapelte Pfannkuchen.
Franz Josef Glacier
Ein Highlight unseres Trips war der Besuch des Franz Josef Glaciers. Der Franz Josef Glacier ist einer der am einfachsten zu erreichen Gletscher der Welt (noch). Bis vor ein paar Jahren, konnte man einfach hinlaufen, inzwischen muss man einen Helikopterflug buchen. Das haben Christopher und ich gemacht – per Helikopter sind wir auf den Gletscher und haben den Tag mit Eisklettern in einer Gletscherspalte verbracht. Zum Abschluss sind wir noch durch eine Eishöhle geklettert. Alles in allem ein wunderbares Erlebnis.
In den Süden
Der nächste Tag war wieder einer mit langer Autofahrt. Wir fuhren von Franz Josef Glacier entlang der Küste über den Haast Pass an Queenstown vorbei Richtung Te Anau. Eine sehr beeindruckende Straße, mit vielen tollen Eindrücken. Wir hielten immer mal wieder an, machten einen kleinen Spaziergang oder nur Fotos. Wir waren aber auch sehr froh, als wir irgendwann in Te Anau ankamen.
Te Anau
Theoretisch hatte ich einen Ausruhtag in Te Anau eingeplant. Nach ein bisschen Ausschlafen und einem Lauf entlang des Sees, ging es uns so gut, dass wir noch eine Bootstour buchten. Die Bootstour ging über den Te Anau See zu einer Höhle mit Glühwürmchen. In der Höhle war es stockdunkel und überall waren glühende Punkte, wie ein Sternenhimmel nur mitten im Berg. Sehr toll anzusehen, ohne Chance ein Foto zu machen, weil zu dunkel und man in einem Boot fuhr. 🙂
Milford Sound
Der erste Tag wo es so richtig anfing zu regnen, fiel auf den Tag als wir zum Milford Sound fuhren. Der Milford Sound ist eine der schönsten Buchten der Welt, mit einer beeindruckenden Straße dorthin. Trotz Regen machten wir uns auf den Weg und stiegen während der Fahrt immer mal wieder aus, um die beeindruckenden Wasserfälle zu fotografieren. Am Ziel angekommen bestiegen wir ein Boot und machten eine Rundfahrt durch die Bucht. Dadurch, dass wir am Ende des Tages da waren, waren die Bustouren weg und wir hatten eine sehr entspannte Fahrt. Zusätzlich erfuhren wir, dass bei Regen der Milford Sound noch beeindruckender gerade wegen der ganzen Wasserfälle. Also alles richtig gemacht. Unser Hotel hatte dann auch einen super Blick auf ein paar dieser Wasserfälle. Alles in allem ein nasser, aber schöner Tag.
Routeborn Track – Tag 1
Ein weiteres Highlight des Urlaubs stand bevor – wir wollten den Routeborn Track wandern. Ein weiterer Great Walk in Neuseeland. Theoretisch eine 3 Tageswanderung, die wir aber auf 2 Tage verkürzten. Nach dem Regen des vorherigen Tages, hatten wir am Anfang unserer Wanderung wunderschönes Wetter. Die Wanderung ging an einem Aussichtspunkt vorbei, von wo wir nochmal auf die Berge des vorherigen Tages schauen konnten, bevor wir uns weiter in die Berge bewegten. Ziel war eine Hütte an einem See, aber bevor wir dort ankamen, mussten wir in kompletter Regenkleidung durch einen Wasserfall.
Die Lake Mackenzie Hütte war bald erreicht und wir verbrachten den Nachmittag und Abend am See, mit Wein und Schokolade. Die Nacht war nur teilweise erholsam, da wir die Hütte mit 30 unserer besten Freunden teilten. Aber insgesamt immer noch angenehmer, also ein Zelt zu tragen und fließend Wasser gab es auch.
Routeborn Track – Tag 2
Früh morgens ging es dann weiter. Ziel war es einen Pass zu überqueren, bei dem wir von einem Nationalpark in einen anderen überquerten. Kurz nachdem wir die Hütte verlassen hatten, verließen wir die Baumgrenze und wurden von Keas, eine Art Riesenpapagei, begleitet. Kurze Zeit später fing leider der Regen an, und wir waren sehr froh um unsere Regenhose und Regenjacke. Oben auf dem Pass suchten wir mit ein paar anderen sehr durchnässten Mitwanderern eine Hütte auf um uns kurz im Trockenen auszuruhen. Dann ging es schnell weiter. Wir hielten nur kurz an, um einem frisch verlobten Paar zu helfen, ein Foto zu machen. Die Wanderung ging durch komplett andere Landschaft weiter, bis wir irgendwann fertig und glücklich am Auto wieder ankamen. Wir hatten einen Lieferservice beauftragt unser Auto vom Anfang zum Ende des Tracks zu transportieren – für Christopher wahrscheinlich der aufregendste Teil des Trips.
Mit dem Auto ging es nach Queenstown, wo wir erstmal ein Nickerchen machten.
Queenstown
Die Tage in Queenstown wollten wir entspannter angehen, obwohl es die Abenteuerhauptstadt der Welt ist. Also gingen wir am ersten Tag ein bisschen entlang des Wassers laufen und dann am Nachmittag mit der Gondel auf den Hausberg, zur Aussichtsplattform und zum Sommerrodeln. Den zweiten Tag in Queenstown hatten wir eine Wildwasserbootsfahrt gebucht, nachdem andere Reisende sehr davon geschwärmt hatten. Sie war sehr spaßig, aber vielleicht wegen des niedrigen Wasserstandes nicht ganz so spannend wie sonst.
Insgesamt aber ein guter Abschluss zu unserer Zeit im Süden.
Auckland
Den nächsten Tag machten wir uns dann schon halb auf die Rückreise, wir flogen von Queenstown nach Auckland. In Auckland verbrachten wir den Tag mit einem kleinen Stadtspaziergang. Wir schauten uns die historischen Gebäude und die Universität an, bevor wir wieder einmal komplett durchnässt wurden. Den Abend verbrachten wir mit einem mehrgängigen Menü, der sich ganz um Neuseeland drehte und was man hier so zu Essen bekam. Sehr lecker.
Rückflug
Nach ausgiebigen Frühstück fuhren wir zum Flughafen in Auckland. Interessanterweise flogen wir ab nachdem wir angekommen sind. Zeitreise also 🙂 Es ging wieder über LA, mal wieder etwas chaotisch mit Einreise und Ausreise, aber am Ende waren wir froh zu Hause zu sein.